Laminat oder Parkett – Eine Geschichte voller Missverständnisse (2. Teil)

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vorherigen Teil, haben wir damit begonnen Klischees links liegen zu lassen und Ihnen trotzdem einen prägnante Erklärung zu liefern, was Parkett eigentlich ist. Jetzt werden wir Parkett zusätzlich Laminat gegenüberstellen und das Ganze – sie ahnen es bereits – vergleichen.

 

Laminat – unter- oder überschätzt?
Das Laminat einfach zu verlegen sei, haben sie vermutlich auch schon gehört. Aber vermutlich haben Sie auch schon von Menschen mit einer regelrechten Abneigung gegen diesen Bodenbelag gelesen. Laminat könne nichts richtig und sei ja sowieso nur Pappe, an echtes Holz käme nichts ran. Ouch, so viele Anschuldigung und so wenig Zeit. Tja. Tatsache ist, dass Laminat kein Holz ist. Tatsache ist auch, dass Laminat maßgeblich aus Holzspanplatten oder aus Holzfaserplatten besteht, auf die eine schmale Dekorschicht angebracht ist. Daher sei der Bodenbelag auch besonders günstig und aufgrund dessen käme der Bodenbelag wiederum gerade in Mietwohnung vermehrt zum Einsatz. Tatsache ist, dass Holz immer teurer sein wird, als beispielsweise HDF-Platten, weshalb man generell vorsichtig mit dem Pauschalverdacht sein sollte, teure Bodenbelägen sind allein wegen Ihrem Preis günstigeren Konkurrenten überlegen. Doch zurück zum Vorwurf der begehbaren Pappe. So what? Wie der Engländer zu fragen pflegt. Entscheidend sind in erster Linie das Dekor und das Gehgefühl, sekundär die Gewissheit auf hundertprozentigem Holz zu wandeln. Laminat ist es im Umkehrschluss relativ egal, ob Ihr Gast seinen Gerstensaft über ihm verteilt. Die Zeit, den richtigen Lappen zu organisieren und den Schaden wegzuwischen haben Sie allemal. Auch bei Parkett ist dies dank sorgfältiger Versiegelung kein Beinbruch, sollte die Flüssigkeit allerdings ihren Weg in bereits vorhandene Fugen finden, ist der Schaden mehr als vorprogrammiert. Laminat und Fertigparkett ließe sich in solch einen Szenario insofern noch retten, indem die einzelnen Dielen ausgetauscht werden. Bei einen Massivholzboden ist dies nur schwer, bis unmöglich.

 
Natur pur?
Also doch Laminat anstatt Parkett nehmen? Gebetsmühlenartig wird argumentativ diesbezüglich immer das gleiche Lied angestimmt: Holz ist Natur pur. Wunderbar. Sand ist es auch, aber deswegen kämen vermutlich die wenigsten von uns auf die Idee, doch Sand im Wohnzimmer zu streuen. Sicherlich hat der Naturstoff Vorteile, die Laminat nicht anzubieten hat. Einer davon wäre, das Echtholz atmet und so aktiv das Raumluftklima positiv beeinflusst. Im Sommer ist das Holz in der Lage, die feuchtere Luft aufzunehmen und im Umkehrschluss, diese im Winter in den von der Heizungsluft trocken gewordenen Raum wieder abzugeben. Was die optischen Möglichkeiten von Laminat betrifft, ist es immer noch ein weit verbreiteter Irrtum, dass uns Laminat nur in Kieferoptik begegnen würde. Seit den 80ern ist einiges passiert, darunter auch eine gewachsene Bandbreite an wählbaren Optiken. Neben Holzimitaten fast jeder berühmten Holzart, besteht auch die Möglichkeiten auf Oberflächen im Steindesign zurückzugreifen, inklusive Haptik.

 
Sowenig wie es DAS Parkett gibt, so gibt es DEN Bodenbelag. Laminat zu verteufeln ist genauso unsinnig, wie die vorzeitige Heiligsprechung von Parkett. Entscheidend ist im Zweifelfall immer der Zweck, den der Raum erfüllen soll. Danach sollte sich die konkrete Wahl ihres Bodenbelags richten. Haben Sie eine große Familie mit kleinen Kindern, wollen Sie Ihr Wohnzimmer in eine lebendige Bücherei verwandeln, wohnen Sie zur Miete oder träumen Sie von Holzoptiken im Badezimmer? Erörtern Sie daher Ihre Pläne und Anliegen frühzeitig bei einem vertrauenswürdigen Holzfachhändler und nutzen Sie die Möglichkeit sich dort mit geschulten Fachberatern auseinanderzusetzen.

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