Was tun gegen elektrostatische Aufladungen bei Laminatböden?

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Ist in Ihrem Wohnzimmer Laminat verlegt, so können Ihnen vor allem im Winter mitunter die Haare zu Berge stehen oder Sie holen sich beim Öffnen der Fenster oder Türen einen kräftigen Schlag. Doch woran liegt das? Und was können Sie dagegen tun?

 

Die Reibungselektrizität

Die elektrostatische Aufladung basiert auf dem Prinzip der Reibungselektrizität, die bereits 550 v. Chr. von Thales von Milet an Bernstein nachgewiesen werden konnte. Doch bereits vor Miles war das Phänomen der elektrostatischen Aufladung wohl bekannt, auch wenn man es noch nicht benennen konnte. So wurde Bernstein verwendet, um Kleidungsstücke von Staub und Flusen zu befreien. Dafür wurde ein Stück des versteinerten Baumharzes an einem Tuch oder einem Stück Fell gerieben, bis dieser sich elektrostatisch aufgeladen hatte. Den aufgeladenen Stein ließ man dann über ein Stück Stoff gleiten, wobei Staub und Flusen haften blieben. Die altgriechische Bezeichnung für Bernstein lautet ḗlektron (ἤλεκτρον) und lässt sich mit „hell“, „strahlend“ oder „glänzend“ übersetzen. Von dem Wort ḗlektron leitet sich auch die Bezeichnung Elektron ab, einem negativ geladenes Teilchen, das neben den Protonen und Neutronen zu den Elementarteilchen zählt. Bei der elektrostatischen Aufladung gehen die beweglichen Elektronen von einen auf den anderen Körper über. Die treibende Kraft dahinter ist die Reibung. Entfernt man die beiden Körper – wie Bernstein und Tuch – nach schneller Reibung von einander, so bleibt beim Bernstein ein Überschuss an beweglichen Elektronen zurück, die reaktionsfreudig Staub und Flusen „magisch“ anziehen, um auf sie überzugehen und damit einen Spannungsausgleich zu erzielen.

 

Die elektrostatische Entladung

Genauso wie sich ein Stück Bernstein durch Reibung aufladen lässt, so lädt sich auch die mit Melaminharzen getränkte Oberfläche Ihres Laminat Bodens auf und Sie gleich mit! Bei jedem Schritt mit Gummisohlen oder Wollsocken steigt die Ladung durch Reibung. Greifen Sie nun an den geerdeten Tür- oder Fenstergriff, der in der Regel aus Metall besteht, so entlädt sich die Spannung mit einem Mal und Sie bekommen einen kurzen aber heftigen Stromschlag bei dem sich bis zu 20.000 Volt auf einmal entladen können.

 

Was Sie dagegen tun können…

Zunächst einmal hilft es über Ihren Laminatboden nur noch mit Baumwollsocken oder -hausschuhen zu gehen. Pflanzliche Fasern wie Baumwolle oder auch Hanf laden sich nämlich im Vergleich zu Wolle, Seide oder Kunststofffasern nicht auf. Zudem sollten Sie die Luftfeuchtigkeit im Raum überprüfen. Denn je trockener die Raumluft, desto stärker lädt sich das Laminat auf und entsprechend heftig fallen auch die Entladungen aus. Die Luftfeuchtigkeit sollte auch im Winter zwischen 45 und 50 Prozent liegen, so reduzieren Sie die Ladefähigkeit des Bodens erheblich. Helfen Sie notfalls mit einem Luftbefeuchter nach. Drehen Sie dann die Heizung noch ein wenig runter, können Sie schmerzliche Stromschläge in Ihren eigenen vier Wänden zukünftig vermeiden.

 

Tipp: Einige Hersteller bieten inzwischen Laminatböden mit einer speziellen Nutzschicht oder auch Oberflächenbeschichtung an, die statische Aufladung zwar nicht gänzlich verhindern, aber doch erheblich reduzieren kann! (Link)

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